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Julklapp - Schweden lässt grüßen


 

Die meisten kennen das noch aus der Schule

- Julklapp - aber mittlerweile feiert man diesen schwedischen Brauch gerne auch mit Freunden und der ganzen Familie. Für diejenigen, die nicht mehr wissen, wie Julklapp eigentlich geht, gibt es hier ein paar Anregungen:

Zunächst die Einladung:
Sie kann gerne weihnachtlich gestaltet sein, in jedem Fall sollte aus ihr hervor gehen, dass jeder Gast ein kleines Geschenk für einen vorher bestimmten anderen Gast mitbringen soll.
Die Geschenke können in großen und irreführenden Verpackungen verhüllt sein, ein kleines Gedicht oder ein kurzer Vers über den Beschenkten, ohne jedoch seinen Namen zu nennen, gehört aber immer dazu. Je lustiger der Beschenkte umschrieben wird, umso größer wird der Spass beim Erraten des Empfänger sein. Der Gastgeber kann hierbei ein wenig Hilfestellung leisten, wenn es darum geht, besondere Hobbys, Vorlieben oder gar Ticks zu benennen.

Das Buffet:
Auf dem "Julbord" wird ein kaltes Buffet hergerichtet. Die Dekoration ist zünftig und besteht z.B. aus Strohmatten mit dekorativen Bändern oder Kordeln. Tannen- und andere immergrüne Zweige bringen weihnachtliche Stimmung.
Gerne mit glänzenden Weihnachtskugeln, Glimmer und Sternenglitter dekorieren - dazu Teelichte und weihnachtliche Lichterketten. Von der Straße bis zur Haustür werden "Marschaller" - Kerzen - in den Schnee gesteckt, damit die Gäste und vor allem der "Jultomte" - eine Verschmelzung aus Weihnachtsmann und Tomte - sicher zum Haus finden.



Der Ablauf:
Nach schwedischem Brauch wird an der Tür gepoltert und die Geschenke unerkannt, von jemanden (z.B. Nachbar, Gastgeber) einfach mit einem lauten "Julklapp, Julklapp" ins Zimmer geschüttet. Jetzt werden die Päckchen nacheinander ausgepackt und der dazu gehörige Spruch laut und deutlich vorgelesen, sodass alle Gäste helfen können, den Beschenkten zu erraten.

Feiert man den Julklapp "echt schwedisch" darf natürlich die Grütze, in der nach altem Brauch eine Süssmandel, eine Bittermandel, eine Bohne und ein Ring versteckt sind, auf gar keinen Fall fehlen. Wer die Süssmandel bekommt, wird "sich im kommenden Jahr verloben".
Die Bittermandel bedeutet "weiterhin Junggesellenstand",
die Bohne "Heirat - mit einem Witwer oder einer Frau mit fünf Kindern".
Der Ring symbolisiert "Ehe". - Ja, was hätte man denn da am liebsten?

Tipp: Da Bittermandeln giftig sind, sollte man stattdessen einfach eine andere große Nuss in der Grütze verstecken.


Variante1:
Die Geschenke werden originell, d.h. z.B. überdimensional groß verpackt mitgebracht und auf einem Stapel platziert. Nun darf sich jeder ein Päckchen aussuchen - es aber noch nicht auspacken.
Denn erst wird gewürfelt: wer eine 6 würfelt, darf, wenn er es möchte sein Geschenk mit jemanden tauschen. Wenn ein vorher bestimmter Zeitraum, etwa 15 min abgelaufen ist, darf nicht mehr getauscht werden. Alle Geschenke werden nun ausgepackt und dürfen mit nach Hause genommen werden.



Variante2:
Die Gäste bringen Geschenke aus dem eigenen Hausstand mit, d.h. nicht mehr benötigte aber noch intakte und sinnvolle Gegenstände werden verpackt mitgebracht und auf einen Stapel gelegt. Auch jetzt wird gewürfelt, wer eine 1 oder eine 6 würfelt, darf sich ein Geschenk aussuchen, bis alle Geschenke verteilt sind.
Jetzt wird ausgepackt - die Begeisterung für die Geschenke schwankt zumeist zwischen blankem Entsetzen und Begeisterungsstürmen. Aber die Würfelei geht noch weiter.
Wer eine 6 würfelt, hat die Chance sein Präsent gegen ein erträglicheres Stück zu tauschen.
Dabei kristallisieren sich einige Geschenke zum absoluten Renner, die unzählige Male eingetauscht und immer wieder abgewürfelt werden.